Viele Investoren machen sich über die Märkte Gedanken, doch leider allerdings nur in zu wenige Richtungen.
Drückt man diese Richtungen linear aus, so begreifen die Anleger die Kategorien des Marktes nur positiv, also im Bullenmarkt nach oben, negativ als Bärenmarkt nach unten gerichtet oder als unbefriedigender Seitwärtsmarkt.
Um genauere Eindrücke zu erhalten, so sollte man einen Bullenmarkt als katalysieren Prozess durchleuchten. Das heißt, dass ähnliche Prozesse wie bei einem Katalysator in der Chemie stattfinden. Eine Reaktion kann durch Zugabe eines bestimmten Stoffes stark beschleunigt werden. Das Produkt dessen kann ebenfalls wieder als ein Katalysator wirken und die Reaktion wird immer schneller und die immer Menge größer. Diese Art von Reaktion nennt man autokatalytisch. Wenn man dieses Modell überträgt, so wird sichtbar, wie eine Marktblase funktioniert. Die Entwicklung in einem Bullenmarkt kann so schnell dazu führen, dass komplette Bereiche mit Vorteilen und Gewinnen komplett gefüllt sind bis zum Abschluss die autokatalytische Erweiterung auf hört, sich zu weiter zu katalysieren. Dieses Prinzip gilt für viele Gebiete mit einem Wachstum, zum Beispiel bei der menschlichen Bevölkerung oder eben auch an der Börse. Die Blase ist ein Naturphänomen.
Ein solcher blasenbildender Prozess ist keineswegs vernunftwidrig oder amoralisch. Nach Gewinnen zu streben, ob durch Weiterentwicklung oder Investitionen in einen steigenden Markt, ist niemals unvernünftig oder unnatürlich. Es zählen dabei eben die verwirklichen Gewinne.
Um das zu erreichen, müssen die Anleger einen Bullenmarkt eben nicht nur linear sehen, sondern den autokatalytischen Prozess verstehen, der langsamer wird und auch endet, wenn alle Katalysatoren, also die fördernden Markteinflüsse verbraucht sind. Um als Anleger Gewinner zu machen, muss man also Investitionen erkennen und investieren und sie verkaufen, bevor der Wert sinkt. Das gelingt nicht, wenn der Markt nicht zyklisch, sondern nur linear betrachtet wird, Katalysatoren nicht erkannt werden und der Punkt der Verlangsamung nicht erkannt wird. Es ist keine Zauberei vorherzusehen, wann die Preise und Kurse wieder sinken, sondern eine genaue Analyse des Markgeschehens. Das Schlimmste was Sie tun können, ist eine Aktie zu kaufen und nicht mehr daran zu denken.