Wir möchten Sie als Anleger über die Basisrisiken informieren, die bei der Kapitalanlage eine wichtige Rolle spielen und stets von Ihnen beachtet werden sollten.
Das Konjunkturrisiko
Die Wirtschaftslage von jedem Land lässt sich grafisch darstellen, in Form einer fortwährenden Wellenlinie, die durch vier immer wieder auftretende Phasen (Zyklus) geprägt ist und sich ca. alle 3 bis 8 Jahre wiederholt.
- Aufschwung
- Konjunkturboom (oberer Punkt)
- Rezession/ Abschwung
- Depression (unterer Drehpunkt)
Für die Dauer des Konjunkturzyklus können die einzelnen Phasen unterschiedlich stark und lang ausgeprägt sein, die „Welle“ ist also nicht immer gleichmäßig. Ausnahmen in der jeweiligen Konjunkturphase eines Landes haben immer Auswirkungen auf die Kursentwicklung von den Wertpapieren. Das Risiko für Sie als Anleger besteht nun darin, dass Sie Ihr Kapital bei einem ungünstigen Zeitpunkt in Wertpapiere investieren oder Ihr Geld in diese Papiere halten, obwohl es eher angebracht wäre die Papiere in dieser wirtschaftlichen Lage zu verkaufen.
Das Länderrisiko
Das Länderrisiko, auch Transferrisiko genannt, beinhaltet die Gefahr, dass auf Grund von politischen und wirtschaftlichen Instabilitäten ein Verbot für Geldtransfers in fremden, nicht landeseigenen Währungen eingeführt wird. So kann ein ausländischer Schuldner trotz eigener Bonität eventuell die Rückzahlungen oder Zinsen nicht durchführen. Besonders für Staatsanleihen gilt es dieses Risiko durch Beobachtung der politischen Geschehnisse zu minimieren.
Das Währungsrisiko
Wird eine Anlage in einer fremden Währung getätigt, so birgt dieses ein gewisses Risiko. Sollte der ausländische Kurs im Gegensatz zur eigenen Währung sinken, können beachtliche Verluste erlitten werden. Wichtig ist: dieses gilt auch für ausländische Wertpapiere, die an der deutschen Börse gehandelt werden können! Umgehen können Sie dieses Risiko, wenn Sie also bei Investment darauf spekulieren, dass Sie Papiere aus Staaten kaufen, die an der Währungsunion teilnehmen und in Euro gehandelt werden.
Das Steuerrisiko
Bestes Beispiel hierfür ist die in Deutschland 2009 eingeführte Abgeltungssteuer. Unter dem nicht außer Acht zu lassenden Steuerrisiko versteht man die Gefahr, dass der Gewinn einer Wertpapieranlage durch die steuerlichen Abzüge zu stark belastet wird und dieses beim Verkauf nicht berücksichtigt wird oder dass sich die Steuersätze ändern können.
Das Inflationsrisiko
Jede Währung unterliegt in verschiedenem Umfang der Geldentwertung. Das Inflationsrisiko umfasst dabei die Realverzinsung von Geldanlagen im Gegensatz zur versprochenen Verzinsung. Als Anleger müssen Sie hier beachten, dass die letztendlich erhaltenen Zinsen weniger wert sein können, je länger die Anlage läuft. Errechnen lässt sich die Realverzinsung aus der erzielten Rendite abzüglich der Inflationsrate. Ein Beispiel:
Wenn Sie mit Ihrer Anlage in 5 Jahren eine Rendite von 20% erreichen konnten und die Inflationsrate in diesen fünf Jahren bei 2 % lag, so haben Sie eine reelle Rendite von 10%! Dieses Beispiel zeigt, das in unseren Zeichen bei denen wenig Rendite zu erwarten ist, viele Anleger lieber in „sichere“ Sachwerte mit Wertstabilität investieren, wie z.B. Immobilien oder physisches Gold.
Das Psychorisiko
Das Verhalten des Anlegers ist durch psychologische und emotionale Aspekte bedingt, wie zum Beispiel die persönliche Risikoneigung. Grundlegend ist zu sagen, dass sich weder die Märkte noch die Anleger konsequent rational verhalten, da die Märkte sowohl auch die Anleger nur eine eingeschränkte Rationalität aufweisen. Bestimmte menschliche Verhaltensmuster wirken demzufolge negativ auf den Anlageerfolg.
Es ist immer wieder festzustellen, dass das Umfeld maßgeblich auf die menschliche Meinung einwirkt. Oft gibt es Situationen, die mit spekulativen und riskanten Entscheidungen verbunden sind. Viele private Anleger gehen somit ein übermäßig hohes Risiko ein. Die Einstellung zu einer Aktie hängt davon ab, wie neue Informationen wahrgenommen werden. Oftmals halten Anleger an Informationen fest, die sie in Ihrer Meinung verstärken und vernachlässigen dann gerne die wichtigen und entscheiden Informationen. Es wird oft das Wahrgenommen, was erwartet wird.
Daten, die für den Kurs relevant sind, widersprechen teilweise der allgemeinen Stimmung an den Märkten und werden von Anlegern ignoriert. So kann zum Beispiel in guten Zeiten ein schlechtes Unternehmen gekauft werden, da alle in den Markt wollen und anders herum in schlechten Zeiten ein gutes Unternehmen ignoriert wird.
Anlageentscheidungen sollten genauestens dokumentiert werden, um der Stimmung der Masse oder der verzerrten Erinnerung des Gedächtnisses zu begegnen. Argumente für und gegen Entscheidungen sollten notiert und für eine objektive Analyse bereitgehalten werden.
Das Liquiditätsrisiko
Um dieses Risiko für Verluste bei Ihrer Geldanlage zu minimieren Sollten Sie Märkte und Börsenplätze mit wenig Handelsvolumen meiden, damit immer entsprechend Angebot und Nachfrage zum aktuellen Kursniveau bei Ihrem gewünschten Wertpapierhandel besteht. So können Sie bei genügend Liquidität Ihrer Kapitalanlage immer einen angemessenen Preis für Ihr Wertpapier erhalten. Das Volumen, also die Handelsaktivität bei Ihrer Anlage können Sie in der Regel direkt beim Onlinebroker einsehen.
Haben Sie Fragen zu diesem oder anderen Themen wie Börsengrundlagen oder Anlagestrategien, oder möchten Sie vielleicht gerne einmal ein Seminar zu diesen Themen in Ihrer Nähe besuchen, so schreiben Sie uns eine Email an service@MoneyMoney.de