Am Kapitalmarkt gilt der alte Grundsatz: Wer große Renditen erzielen möchte, muss dafür auch große Risiken eingehen.
Ich möchte Ihnen heute Inline-Optionsscheine vorstellen, die in solchen Seitwärtsphasen, wie wir sie jetzt haben, nicht uninteressant sind. Die Produkte funktionieren ganz einfach: Der Basiswert hat einen festgelegten Korridor, ein oberes und ein unteres K.-o.-Level. Sollte der Basiswert zu irgendeinem Zeitpunkt während der Laufzeit das obere oder untere Level berühren oder durchbrechen, verfällt der Inline-Optionsschein wertlos. Der Anleger erleidet einen Totalverlust. Wird der Korridor aber nicht touchiert oder verlassen, bekommen Anleger bei den unten vorgestellten Produkten am Laufzeitende 10,00 Euro pro Optionsschein ausgezahlt. Natürlich gilt: Je größer der Korridor, desto geringer die Renditechance – und umgekehrt. Inline-Optionsscheine eignen sich auf Grund ihrer Struktur für Anleger, die beim Basiswert, weder mit einem kräftigen Aufschwung noch mit einer deutlichen Korrektur rechnen.
Bewegt sich der DAX innerhalb der nächsten zweieinhalb Monate zwischen 5.000 und 7.000 Punkten, verdienen Anleger knapp 5,7 Prozent pro Zertifikat. Rechnet man die Rendite auf das Jahr um, entspricht das einem Per-annum-Ertrag von knapp 26 Prozent. In beide Richtungen beträgt der Sicherheitspuffer rund 16 Prozent. Wer bei einer Laufzeit von gut eineinhalb Monaten dagegen einen Korridor von 5.500 und 7.000 Punkten wählt, hat bei höherem Risiko eine Renditechance auf 12,5 Prozent oder 107 Prozent per annum.
Allerdings sind Inline-Papiere nur für mutige Anleger geeignet. Der Optionsschein hat das geringste Risiko, wenn der Basiswert genau in der Mitte des Korridors liegt und die verbleibende Restlaufzeit kurz ist. Tendiert der Basiswert zwischen-zeitlich in die eine oder andere Richtung, verliert der Schein zunächst an Wert – weil die Wahrscheinlichkeit größer wird, dass er mit dem K.-o.-Level in Berührung kommt. Das kann Nerven kosten und zermürben, denn erst am Laufzeitende gibt es die 10,00 Euro pro Optionsschein. Reißt der Basiswert auch nur einen Tag vorher die Barriere, ist das ganze Geld weg.
Fazit: Inline-Optionsscheine sind nur für sehr spekulative Anleger geeignet. Trotzdem sind sie in der aktuellen Phase eine gute Alternative zu normalen Optionsscheinen. Denn die Märkte sollten weiter in einer Seitwärtsphase laufen.