Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, hat letzte Woche das Bekenntnis der EZB zum Euro betont. „Der Euro ist eine zuverlässige Währung, die ihren Wert in beachtlicher Art und Weise hält“, sagte Trichet bei einer Pressekonferenz am Montag im Rahmen der volkswirtschaftlichen Tagung der Österreichischen Nationalbank (OeNB) in Wien.
Der Euro sei für europäische und nicht-europäische Investoren sehr wichtig. Auf die Frage, warum die Märkte trotz der jüngsten Hilfs- und Stabilisierungsmaßnahmen für Griechenland und den Euro noch immer so nervös seien, meinte Trichet, seiner Meinung nach hätten die Märkte diese Entscheidungen vielleicht noch nicht voll aufgenommen. Es brauche Zeit, bis sich diese Entscheidung der europäischen Regierungen an den Märkten niederschlage. „Wir werden Stabilitätspakt entschieden verteidigen“. Das jüngst erfolgte Downgrading von Spanien durch die Rating-Agentur Fitch wollte Trichet nicht konkret kommentieren.
Generell gelte für alle Länder mit Budgetproblemen, wie wichtig es sei zu einer mittelfristigen Nachhaltigkeit zurückzukehren. Dies entspreche der Konsolidierung in der Wirtschaftserholung, weil es das Vertrauen aller Marktteilnehmer verbessere. Die EZB stehe voll und ganz hinter dem Wachstums- und Stabilitätspakt, betonte Trichet, obwohl dieser sogar von den großen Euro-Staaten angegriffen worden sei. „Wir werden ihn entschieden verteidigen“, unterstrich der EZB-Chef.
Doch allen Ankündigungen zur Verteidigung des Euros zu Trotz, ist die Gemeinschaftswährung in dieser Woche bereits unter die Marke von 1,19 Dollar abgrutscht und das Vertrauen in den Euro schwindet von Woche zu Woche. Nachdem nun auch Ungarn verkündete, dass man massiv auf die Kostenbremse drücken muss, hat sich die Situation nun sogar noch einmal deutlich verschärft!