Wenn Sie sich für eine Anlage in ein Wertpapier entscheiden, sollten Sie bedenken, dass diese bestimmte Risiken enthält, welche für alle Wertpapieranlageformen gelten. Diese können eine gravierende Veränderung Ihres angelegten Vermögens zur Folge haben. Wir möchten Sie deshalb im Folgenden über die Basisrisiken aufklären, die mit der Anlage in Wertpapieren im Allgemeinen verbunden sind.
1. Konjunkturrisiko
Die Konjunktur eines jeden Landes kann man in Form einer ständig wiederkehrenden Wellenbewegung darstellen. Dabei unterscheidet man vier Konjunkturphasen:
1. Aufschwung
2. Konjunkturboom (oberer Wendepunkt)
3. Abschwung (Rezession)
4. Depression (unterer Wendepunkt)
Ein solcher Konjunkturzyklus dauert normalerweise zwischen 3 und 8 Jahren, allerdings gibt es hierbei auch Ausnahmen in Bezug auf Dauer und Ausmaß der jeweiligen Konjunkturphase. Diese Veränderungen der wirtschaftlichen Situation eines Landes haben immer auch Auswirkungen auf die Kursentwicklung von Wertpapieren. Das Risiko für Sie als Anleger besteht darin, dass Sie Ihr Geld zu einer ungünstigen Konjunkturphase in ein Wertpapier investieren oder es behalten, obwohl es wirtschaftlich sinnvoll wäre, es zu verkaufen.
2. Inflationsrisiko
Das Inflationsrisiko liegt in der ständigen Geldentwertung, der jede Währung in unterschiedlich hohem Ausmaß unterliegt. Sie sollten daher als Anleger auf keinen Fall nur die versprochene Verzinsung betrachten, sondern vor allem Ihre Realverzinsung. Diese berechnet sich aus der erzielten Rendite abzüglich der Inflationsrate. Wenn Sie beispielsweise in zehn Jahren eine Rendite von 50 Prozent erzielen konnten und die Inflationsrate lag jedes Jahr bei zwei Prozent, so ist Ihr realer Wertzuwachs lediglich 30 Prozent. Die Erfahrung hat gezeigt, dass in Zeiten hoher Inflation die Anlage in Sachwerte (z.B. Immobilien, Gold) eine höhere Wertstabilität aufwies, als ein Investment in Finanzwerte (z.B. Aktien, Spareinlagen).
3. Liquiditätsrisiko
Unter der Liquidität einer Kapitalanlage versteht man die Möglichkeit, ein Wertpapier jederzeit zu einem angemessen Preis verkaufen zu können. Dabei sollte beachtet werden, dass das Risiko höher ist, je weniger Papiere eines bestimmten Wertes auf dem Markt vorhanden sind. Bevorzugen Sie daher nur Märkte, die durch ein großes Handelsvolumen gekennzeichnet sind und in denen immer ausreichend Angebot und Nachfrage zum aktuellen Kursniveau besteht.
4. Länder- und Transferrisiko
Das Länderrisiko beschreibt die Gefahr, dass ein ausländischer Schuldner trotz eigener Liquidität seinen Zins- und Rückzahlungsleistungen nicht nachkommen kann, weil in seinem Heimatland kurzfristig ein Verbot für Zahlungen in ausländischer Währung in Kraft getreten ist oder die dafür erforderlichen technischen Mittel nicht mehr zur Verfügung stehen. Gründe dafür können sowohl eine politische als auch eine wirtschaftliche Instabilität des Landes sein
5. Steuerliche Risiken
Darunter versteht man die Gefahr, dass der Wert und die Erträge einer Wertpapieranlage durch die steuerlichen Belastungen beeinträchtigt oder gemindert werden.
6. Währungsrisiko
Ein Währungsrisiko besteht für den Anleger nur dann, wenn er eine Anlage in fremder Währung tätigt. Sinkt der ausländische Kurs im Vergleich zur eigenen Währung, können erhebliche Verluste auftreten. Dies gilt auch dann, wenn das ausländische Wertpapier an der deutschen Börse gehandelt wird. Durch die Einführung des Euro für Wertpapiere am 01.01.1999 gibt es kein Währungsrisiko mehr für Anlagen in den an der Währungsunion teilnehmenden Staaten.
7. Psychologische Risiken
Die Börse ist nicht immer mit rationalen Argumenten zu erklären, denn sie ist vielmehr ein Markt, auf den die Emotionen und die Psychologie des Börsenpublikums großen Einfluss nimmt. Kursrelevante Fakten, die der allgemeinen Börsenstimmung widersprechen, werden oftmals ignoriert und die ökonomische Wirklichkeit spielt nur noch eine zweitrangige Rolle. Das Risiko für Sie als Anleger besteht darin, dass es durch ein massenpsychologisches Verhalten des Börsenpublikums aufgrund von Hoffnungen, Ängsten oder Vermutungen zu übertriebenen Kursschwankungen kommen kann. Psychologische Risiken spielen vorrangig bei der Aktienanlage eine entscheidende Rolle.