Führende Photovoltaik-Märkte
in 2008
In Europa installierte Solarzellen-Leistung: 4,8 GW
Spanien: 2,5 bis 2,7 GW
Deutschland (1,5 GW)
USA (342 MW)
Südkorea (282 MW)
Italien (258 MW)
Japan (230 MW)
Solarzellenproduktion
2007
Europas Solarzellenproduktion 1,1 Gigawatt
China: knapp 1.200 Megawatt
Japan: 932 Megawatt
Deutschland: 875 Megawatt
2008
Europas Solarzellenproduktion 1,9 GW
China 2,4 GW
Japan 1,2 GW
Taiwan 0,8 GW
Die Solarzellenproduktion lag in 2008 weltweit bei 7,9 Gigawatt und hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 85 Prozent erhöht. In 2007 lag das Wachstum mit 4,3 Gigawatt installierter Leistung bei 69 Prozent.
Marktanteil Solarzellen
2007 2008
China: 28,1 Prozent China: 32,7 Prozent
Deutschland: 20,5 Prozent Deutschland: bei 18,5 Prozent
China hat seinen weltweiten Marktanteil bei Solarzellen binnen zwei Jahren auf mehr als 30 Prozent verdoppelt. Im Jahr 2008 wurden 32,7 Prozent der weltweit produzierten Solarzellen in China hergestellt (VJ: 28,1 Prozent). Deutschland kam auf 18,5 Prozent der Weltproduktion (VJ: 20,5 Prozent).
Internationaler Markt und Wettbewerb
Der Markt für Photovoltaik ist durch bereits begonnene Konsolidierungsprozesse gekennzeichnet. Nach einer Studie soll die Anzahl der Solarmodul- und Solarzellenhersteller um 40 Prozent abnehmen. Dabei komme es zu einer Verschiebung der Marktanteile der 10 größten Unternehmen auf 57 Prozent bis zum Jahr 2015, der aktuell 44 Prozent ausmacht.
Der Einbruch in der Solarindustrie ist eine logische Folge der Wirtschaftskrise. Private Kunden und auch Unternehmen verschieben ihre Investitionen in Solaranlagen bis die Zeiten wieder sicherer werden. Obwohl in 2009 ein langsameres Marktwachstum zu verzeichnen ist, wächst der weltweite Solarmarkt kontinuierlich. Nach Schätzungen von Experten von Clean Edge wird Photovoltaik ein Marktvolumen von 80,6 Milliarden in 2018 erreichen. Die Weltbank geht davon aus, dass ein Marktvolumen für Solar-Energiesysteme von 100 Milliarden Euro in 2017 überschritten werden dürfte. Zum Vergleich: Der Solarenergiemarkt in Deutschland wies im Jahr 2007 ein Volumen von 7 Milliarden Euro, in der restlichen EU 4 Milliarden Euro auf. Die Bank Sarasin schätzt die Wachstumsraten in der Photovoltaik-Branche auf 50 Prozent jährlich.
Die gemeinsame Forschungsstelle (Joint Research Centre, JRC) der Europäischen Kommission hat im September 2009 ihren achten jährlichen Statusreport zur Photovoltaik veröffentlicht. Demnach war China 2008 bei der Produktion von Solarzellen mit einer Jahresproduktion von etwa 2,4 GW weltweit führend, gefolgt von Europa mit 1,9 GW, Japan mit 1,2 GW und Taiwan mit 0,8 GW.
„Während die meisten G20-Staaten Konjunkturprogramme bewilligt haben, die – auf die eine oder andere Weise – Maßnahmen zur Förderung umweltfreundlicher Investitionen beinhalten, weist der Bericht darauf hin, dass die zugesagten Investitionen “im Vergleich zu dem zur Diskussion stehenden neuen chinesischen Energierevitalisierungsplan marginal sind. Wenn keine Änderungen vorgenommen werden, wird China, das bereits jetzt die Branche der erneuerbaren Energien stark fördert, nach der aktuellen Finanzkrise noch stärker hervortreten“, so das VDI Technologiezentrum GmbH.
Das Konjunkturpaket der G20 sieht 135 Milliarden Euro für Maßnahmen mit “ökologischem Anreiz” vor. Davon sollen bis zum Jahr 2013 25,2 Milliarden Euro in erneuerbare Energien und 15,8 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investiert werden. Chinas Pläne sehen 309 Milliarden Euro für Investitionen in erneuerbare Energien und 436 Milliarden Euro für Investitionen in intelligente Energienetze vor.
Nach dem Bankhaus Sarasin, soll sich weltweite Solarmarkt bis zum Jahr 2020 auf 65 Gigawatt mehr als verzwanzigfachen, dies unter der Prämisse, dass die Preise sinken. Quelle: Sarasin & Co
Neben Europa und den USA ist China der weltweit größte Solarmarkt
Die Autoren des Marktforschungsberichts „PV Production, Technology and Cost, 2009 Forecast” gehen davon aus, dass sich in der Branche kurzfristig ein von asiatischen multikristallinen und CIGS- Solarzellenherstellern dominierter Markt herausbilden wird, mit stabilen Marktanteilen der CdTe- und monokristallinen Solarzellenhersteller. Im Teil „PV Production, Technology and Cost, 2009 Forecast” wird davon ausgegangen, dass asiatische Unternehmen die weltweite Versorgung des Kristallin-Siliziumzellen Marktes bis 2012 zu 82 Prozent übernehmen werden und ihnen dies einen erheblichen Vorteil gegenüber europäischen Produzenten verschaffen wird.
Chinesische Solarunternehmen haben rasant Marktanteile erobert. Die Produktionskapazitäten befinden sich weiterhin auf Wachstumskurs. Viele Anbieter arbeiten an der Kapazitätsgrenze und müssen ihre Produktion weiter ausbauen. Immer neue Fabriken werden gebaut. Zwar schrieben auch chinesische Solarzellenhersteller im zweiten und dritten Quartal 2009 Verluste, doch Analysten glauben, dass diese Unternehmen bald wieder schwarze Zahlen schreiben werden. Insbesondere sollten sie von den Förderprogrammen der chinesischen Regierung profitieren können.
Zur Problematik des Preisverfalls gehen Analysten davon aus, dass die Preise für Silizium weiter fallen werden. Die Credit Suisse geht von einem Preisrückgang auf 40 US-Dollar pro Kilogramm aus. Hersteller weltweit werden weiterhin mit Überkapazitäten zu kämpfen haben, da die Produktionen mit Hinblick auf mögliche Aufträge aus den Förderprogrammen hochgefahren werden. Doch die meisten chinesischen Hersteller werden den Preiskampf und die Krise der Solarbranche überleben, glauben Analysten.
Denn chinesische Solaranlagenhersteller und Betreiber werden durch das Milliarden-Subventionsprogramm der chinesischen Regierung unterstützt. Bis 2020 sollen ca. 440 Milliarden Dollar in den Bereich erneuerbare Energien investiert werden.
Aufgrund der so erzeugten Solarnachfrage in China beziehen chinesische Solaranlagenhersteller ihre Ausrüstung von deutschen Herstellern, laut Suntech Chef Zhengrong in einem Interview mit der Financial Times. Die Frage ist wie lange noch. Denn mittlerweile holen die Chinesen den Technologievorsprung beständig auf. Nicht nur Standardmodule, sondern technologisch hoch entwickelte Module mit hohem Wirkungsgrad kommen auf den Markt. Zertifiziert etwa vom TÜV Rheinland. In Sachen Qualität sind die meisten chinesischen Solarmodule auf dem Stand der europäischen Anbieter. Denn die chinesischen Anbieter von Solarmodulen wissen um die Bedürfnisse der deutschen Abnehmer hinsichtlich Sicherheit und Qualität. Durch das Überangebot an Solarmodulen können nur Anbieter und Produkte mit entsprechender Qualität am Markt bestehen. Wie andere Marktakteure gewähren chinesische Solarunternehmen Garantien auf Produkte (5 Jahre) und 25 Jahre Leistungsgarantie.
Die Produktionskosten in Deutschland liegen weit über denen in China. Der Kostenvorteil beläuft sich nach der UBS derzeit auf 30 Prozent. Laut Photon lagen die Modulpreise an den weltweiten Spotmärkten für Module aus Europa und den USA bei 2,33 Euro/W im Juli 2009, für Module aus China bei 1,85 Euro/W. Experten erwarten eine weitere Verlagerung der Produktion nach China.
Die derzeitigen Rückschläge in der Solarbranche sind aus ökonomischer Sicht normal. Einem schnellen Wachstum folgen Konsolidierung und Marktbereinigung. Internationale staatliche Förderprogramme werden die junge Branche auch weiterhin auf Wachstumskurs bringen. Experten gehen davon aus, dass bis 2030 30 Prozent der Energie aus diesem Bereich stammen und gehen von Wachstumsraten von 30 Prozent jährlich aus. Gerade die chinesischen Hersteller werden die Gewinner sein und die Marktanteile werden sich weiter nach China verschieben.