Der Teil des Gewinns, den eine Aktiengesellschaft an ihre Aktionäre oder eine Genossenschaft an ihre Mitglieder ausschüttet, nennt man Dividende. Bei einer GmbH spricht man von einer Gewinnausschüttung. Die Höhe der Dividende orientiert sich am Gewinn des Unternehmens. In der Regel wird ein Teil des Gewinns einbehalten und Rücklagen zugeführt. So können beispielsweise Investitionen finanziert werden.
Um ein bisschen Licht ins Dunkle zu bringen, erklären wir schnell, wie man die Dividenden deutscher Unternehmen versteuert. Wenn der Sparerfreibetrag ausgeschöpft ist, werden von den ausgeschütteten Euros 25 Prozent Kapitalertragsteuer abgezogen. Dazu kommen dann noch der Solidaritätszuschlag und eventuell die Kirchensteuer.
Bei der Ausschüttung ausländischer Firmen ist zu beachten, dass die Dividende teilweise im Heimatort besteuert wird. Seit 2009 werden ausländische Dividenden über die Anlage KAP zurückgefordert.
Es können auch Gewinne steuerfrei vereinnahmt werden. Dazu muss ein Unternehmen die Dividende aus Kapitalanlagen zahlen. Dies gilt aber nur für Aktien, die vor 2009 erworben wurden. Bei Käufen, die nach 2009 getätigt wurden, ermäßigt sich der steuerlich relevante Einstandskurs durch die jährliche Dividendenzahlung. Dieser kann bei langer Haltedauer sogar negativ werden.
Viele fragen sich auch, wie Dividendenerträge bei Fonds versteuert werden. Die Höhe der Besteuerung von Dividendenerträgen ist immer identisch. Bei der Versteuerung von Dividendenerträgen gilt immer, im Jahr des Zuflusses. In den Steuererklärungen muss stets zwischen ausschüttenden, thesaurierenden und ausländischen Fonds unterschieden werden.
Falls keine Ausschüttung in Bargeld erfolgt, sondern in Form von Aktien, spricht man von Stockdividenden.
Zum Schluss noch einige Ausführungen zur Dividendenpolitik.
Die Dividendenpolitik (engl.: dividend policy) ist ein Teilbereich der Unternehmenspolitik und hat die Aufgabe, die Höhe, Art und zeitliche Verteilung des auszuschüttenden Gewinnanteils der Aktiengesellschaft an die Anteilseigner zu regeln.
Beeinflusst werden die Entscheidungen innerhalb dieses Teilbereiches unter anderem von den folgenden Faktoren:
- interne Regelungen (Gesetze, Satzungen etc.)
- zukünftiger Kapitalbedarf
- aktuelle und zukünftige Liquidität der AG
- bisherige Dividendenpolitik
- Politik anderer AGs
- Wünsche der Aktionäre
Je mehr des erwirtschafteten Gewinns als Dividende an die Aktionäre ausgezahlt wird, desto geringer sind die eigenen Mittel, die für zukünftige Investitionen zur Verfügung stehen. Hohe Rücklagenbildung wirkt dem entgegen.