Gestern nach der Aufsichtsratssitzung bei VW hat der Konzern die Katze aus dem Sack gelassen. Die betreffende Steuerungssoftware wurde scheinbar bei 11 Millionen Fahrzeugen mit dem Motortyp EA 189 eingebaut. Volkwagen arbeitet nun mit Hochdruck daran, die Abweichungen mit technischen Maßnahmen zu beseitigen. Dafür hat der Konzern nun 6,5 Milliarden Euro an Rückstellungen gebildet, was auch das Ergebnis in 2015 belasten wird. Das Echo der Presse ist vernichtend. Die Fortune schreibt: „Was Volkswagen tat, war so schamlos, so atemberaubend voller Chuzpe, dass es schwerfällt, sich eine Erholung des Volkswagen-Konzerns für eine sehr, sehr lange Zeit vorzustellen.“ Die Aktie hat nochmals an die 20% verloren und stand im Tief schon bei 101,35 Euro.
Es ist schwer vorzustellen, dass Volkswagen das Tief nach dieser Meldung heute schon erreicht. Vor allem, wenn auch BMW oder Daimler mit Geständnissen kommen, könnte es zu weiteren Abverkäufen kommen. Die Charttechnik macht hier wenig Sinn, daher kann man auch nicht sagen, wann man Volkswagen wieder kaufen kann. Das ganze Ausmaß dieses Skandals ist noch gar nicht zu erkennen. Sollte auch in Europa getrickst worden sein, dann kommen auch aus Europa Strafen auf Volkswagen zu. Ob die 6,5 Milliarden Euro hier reichen werden, bleibt fraglich. Allein in den USA drohen bis zu 18 Milliarden Dollar an Strafen. Noch dazu werden die Absätze zumindest in den USA dramatisch einbrechen.
Porsche hat damit zwar nichts zu tun, aber die Aktie wird mit nach unten gezogen. Wer schon bei 114 Euro bei VW gekauft hat, legt bei 86 Euro nochmals nach. Porsche ist rein fundamental betrachtet schon länger ein Kauf und daran ändert der Skandal bei Volkswagen auch nichts. Jetzt würden wir kaufen und bei 30 Euro nachlegen. Planen Sie aber einen langen Anlagezeitraum ein, denn die Rückgewinnung des Vertrauens kann einige Jahre dauern.